Donnerstag, Juni 01, 2006

Völkerverständigung ohne neutrale Sprache?

Ein Diskussionsverlauf beim ZDF.DE (Foren):


Voelkerverstaendigung ohne neutrale Sprache?
von: bluaMauritius 20.06.05, 12:07 (identisch mit hdito)

Voelkerverstaendigung ohne gemeinsame neutrale einfache Sprache? Geht nicht.
Es gibt mehr Gemeinsames international als manche denken:
Sowohl gemeinsame oder früher gemeinsame Wortwurzeln
wie auch Internationalwörter, entstanden in der romanischen Welt, die auch im germanischen Bereich und weltweit die Wurzeln verbreitet hat.-
Ausserdem sind es Urwurzeln indoeuropider Art, aber auch solche mit Sprachgruppengrenzen übergreifenden Merkmalen und aussereuropäische Urwurzeln, die uns helfen können (in Linguna mit-aufgenommen).
Englischterror aber ist abzuschaffen. Englisch viel zu einseitig und vermantscht.
Statt dessen überall offene Fächerwahl zwischen mindestens: Spanisch, Französisch, Latein, Japanisch, Bulgarisch, Russisch, Han-Chinesisch, Polnisch, Norwegisch, Italienisch, Arabisch und Suaheli !
Anzumelden ist, dahs es entgegen CDU-trächtiger Diktatur im (Ver-)Bildungswesen nötig ist, die "auf-jeden-Fall-Englisch"-Vorrangigkeit abzulösen, da die Welt etwas gröhsser geworden ist, selbst Europa zu wachsen anfängt, - und zwar durch freie Wahl - im Rahmen der Möglichkieten - von wichtigeren anderen Sprachen statt Englisch, das aus seiner abgehobenen Vorzugsstellung (mit Ausbeutungssnobismus) zu entthronen ist.
Keine Sprache, kein Volk oder irgendeine Volksgruppe hat das Recht, diktatorisch ihre/seine Position überall aufzudrängen, in anderen Ländern! Dies dürfte eigentlich sowieso klar sein, nachdem der Ost-West-Gegensatz verschwunden ist, es also keine Motivation, wie skurril auch immer gewesen, weiterhin gäbe, im Osten Russsich zu diktieren, im Westen Englisch...
Aber nach wie vor wird hier [wohl auch OTAN-bedingt] Englisch als Zwangssprache diktiert, auch sogar auf humanistischen und naturwissenschaftlichen Gymnasien, obwohl heutzutage klar ist, dahs auch andere Sprachen bei weitgehender Beachtung von Naturmethoden des Lernens leicht erlernbar gemacht werden können und es zudem ein Irrtum ist zu behaupten, Englisch sei leicht. Das wäre nur bei einem "Pidgin-Inglisch" der Fall, von dem es aber zu viele Dialekte gibt. Darum Freiheit der Wahl der Unterrichtssprachen durchgehend!
Als Ergänzung und zur Einführung einer neutralen Zweitsprache für jedermann und allerfraun dient dagegen das aus dem Alt-Esperanto verbesserte und erweiterte Linguna, eine kosmopolitische Sprache. Da also somit jeder oberflächliche Grund der Englischbevorzugung (weil es angeblich leicht sei) hinfällig geworden ist und das auf dem Romanischen aufbauende neutrale LINGUNA-Esperanto hohen Wiedererkennbarkeitswert hat und schnell sowohl Englisch wie Spanisch etc. als Verbindungssprache ersetzt, folgt dahs die Muttersprachen der Erde, -und zur höheren Bildung eine oder andere Wahlsprache, in grohssem Fächer weitgestreut, in aller Ruhe gelernt werden können, mit vielen Arbeitsgemeinschaften und Wahlfächern, da irgendein ökonomischer Grund oder eine angebliche Leichtigkeit der einen oder anderen Muttersprache -- abhängig von der Weltgegend, in der man aufwächst -- nicht mehr als Sachzwang zu deren Erlernung herbeizitiert werden kann, sondern allein die Neugierde, der Lerneifer und die Liebe zu der gewählten Sprache als solche bestimmenden Wert haben.
Ausserdem: Europa ante portas. Wer will hier seine Kultur diktieren und dominieren lassen? Sense! Damit ist es vorbei, vorbei die englische Lord- und Junkersherrlichkeit!
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Re: Voelkerverstaendigung ohne neutrale Sprache?
von: margo 20.06.05, 19:51
Nein, bitte nicht die Sprachen!!!
Lieber jeden europäischen Bürger siebensprachig aufwachsen lassen: Englisch Deutsch Französisch Italienisch Portugiesisch Spanisch und Russisch.
Den Wortschatz ein wenig abspecken - 3000 in jeder Sprache genügen doch. Die wichtigsten halt.
Das bisschen Verbenbeugung und Deklination lernt man parallel gleichzeitig.
Die Muttersprache wird die ureigenste Sprache bleiben.
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Re: Voelkerverstaendigung ohne neutrale Sprache?
von: drhgvogelsang 21.06.05, 05:32
Sie haben Recht, die Englisch-Dominanz ist zu groß. Gerade habe ich mich darüber geärgert, daß wir in diesem Forum User sind. Aber - kennen Sie ein kürzeres deutsches Wort ? Nutzer hat einen Buchstaben mehr, und dieser Nachteil schlägt zu BUche, denn es geht um unsere Lebenszeit. Wie heißt das auf Linguna ?
Trotzdem ist, wie Sie zu Recht feststellen, England nur ein Land in Europa. Wer Englisch spricht, dokumentiert damit auch, daß er herzlos pragmatisch
und notfalls zum Krieg bereit ist und daß er nicht so elegant und höflich sein will wie die französische Sprache. Kann ein Deutscher ermessen, welche Menschlichkeit in den Anreden Madame und Monsieur liegt ? Wenn wir mein Herr oder gar meine Dame sagen, klingt es gestelzt oder sogar drohend.
Aus praktischen Gründen wird es dabei bleiben müssen, daß Englisch die wichtigste Fremsdsprache ist. Aber wer es nicht lernen will, sondern statt dessen Japanisch, sollte das dürfen. Im übrigen sei darauf hingewiesen, daß ein Mensch Sprachen am besten in den ersten acht Lebensjahren aufnimmt. In dieser Zeit kann man mehrere Fremdsprachen anbieten, es bildet sich ein Raster, das das gründliche Lernen später im Leben erleichtert. Was spricht gegen ein Kinderlied in Linguna-Esperanto
beim Einschlafen ?
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--------Antwort noch nachträglich an Forenteilnehmer Dr.Vogelsang:--------

Dr.Vogelsang schrieb:

[quote:]wir in diesem Forum User sind. Aber - kennen Sie ein kürzeres deutsches Wort ? Nutzer hat einen Buchstaben mehr, und dieser Nachteil schlägt zu BUche, denn es geht um unsere Lebenszeit. Wie heißt das auf Linguna ?[/quote]

Aw.:
Es muss auch 'Benutzer' heissen. In Linguna "usanto" oder wenn etwas häufiger gelegentlich: "usejro".
Und 'auf Lebenszeit' heisst: 'al diameno vitaes'. Lebenszeit = vita diamén, vivotempo. Das Letztere ist eigentlich die Zeit zum Leben, die man hat; das erstere ist die Lebensdauer. Sie meinten sicher 'vivotempo'.
(vivi = leben; vita = (das) Leben; tempo = Zeit; diamén, diameno = Dauer).

mfg. HDito.

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Re: Voelkerverstaendigung ohne neutrale Sprache?
von: bluaMauritius 02.07.05, 00:22
Musik ist eine passive Form der Ansprache Gefühle weckend. Aber als aktives und genormtes Verständigungsmittel zur genauen (Be)schreibung von Mitteilungen ist sie nicht ausgeformt und festgelegt. (Abgesehen von einigen Versuchen, bestimmte Töne und Tonfolgen etc. mal zu definieren, für was sie stehen sollen).
Also mit Musik-Wischiwaschi gibt es keine aktive Verständgiung, auch ist nicht jeder ein Komponist, wenn es denn was Ernsthaftes werden sollte.
Darum war schon das Esperanto eine konkrete Vorlage, sie ist erweitert, und erneuert auf höherer Ebene durch LINGUNA. -Dazu gibt es einen weltweiten Netzaushang gleichen Namens, deutscherseits.-
In der Tat sind in den Genen und Zellen auch Informationen der Art der Lebewesen kodiert, und das ist eine Sprache, die sich angeblich oder tatsächlich "von selbst" so ergeben hat, indem grundsätzlich Erfahrungen und Wesenszüge, die fest angenommen worden sind, sich auch in Fortpflanzungsgenen (usw.) als kleines Abbild wiederfinden, aber kodiert. Wer das der Natur so ermöglicht hat sich so zu entwickeln, muss kein im Weltenbaum herumhängender als Gott angebeteter Orang-Utang oder oberster Zámpano sein, nicht nötig, es ist eine geistige Wesenheit, die in allem Seienden und darüber hinaus vorhanden ist, ja dieses Seiende selber gleichzeitig mit IST und einen Willen hat: (ich bin der Ich bin; - und der Geist Gottes weht wo ER will ---Bibelzitate).
Und wenn sich Menschen daransetzen, sich verständigen zu wollen, und ihnen dabei eine Methode einfällt oder ein System oder eine Sammlung von Sprach-Elementen aus Vor-vorhandenem (wie Luther), dann tun sie dies automatisch im Geiste Gottes, auch wenn sie sich dessen nicht bewusst sind, oder ihn leugnen mögen. In Wirklichkeit ahmen sie nur schon lange ähnlicherweise in der Natur der Genen der Zellen als Prinzip Angelegtes nach, ganz ohne es zu wissen, so wie auch ein Schmetterling nicht weiss, warum er aus einer Raupe ein Flügelwesen wird, was nicht hindert, dahs er es dennoch vollzieht. ...
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Einige nun in Linguna [das an Stelle von Esperanto getreten ist] sehr natürliche, selbstständige Stammwörter für weibliche Personen, die hier also nicht mehr abgeleitet sind von männlichen Exemplaren.

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mejda Mädchen
fémina Frau
bebé,bebea -- Bebi (weibl.)
bebé,bebeo Bebi (männl.)
achaita Schwester
lela Tante
adelfida Nichte
bábushca Großmutter
dujta Tochter
donja (gnädige) Frau ...
dómina Hausfrau, ~herrin
gailacha Braut
senorita Fräulein, junge Frau ...
princess-a Fürstentochter, Königstochter
cnegin,-a Fürstin
exarcho Fürst
prinz,-o Prinz
othin,-a Urmutter, Ahne
qven,-a junge Frau
spusa Ehefrau, Gattin
inx,-a weibliche Person, Weibliche
ina Weib
(-)ejca weibl. Berufstätige
instruejca Lehrerin
gledejca (Gefangenen-)Wärterin
historiejca Historikerin
cassejca Kassiererin
vendejca Verkäuferin
judjejca Richterin
accushigejca Hebamme
obstétrix,-a Hebamme
matr,-a Sippenälteste, "Große Mutter"
maaja [ma:ja] Mütterchen
instruejca Lehrerin
insegnanta weibliche Lehrperson
insegnantaes (Gen.) der Unterweiserin (Wesfall)
crolén, crolena Mägdelein, kleines Mädchen
pucell,-a weibl. Jugendliche, Mädel
jería Priesterin
imperess,-a Kaiserin
nautiss,-a Stuardess (stewardess)
magata Magd
therapna Dienerin (allg.)
servitriss,-a Kellnerin
circatrix,-a (Kloster-)Nachtwächterin;
Nachtschwester
qyría Herrscherin, Chefin
nautoqyría Seefahrerin, Frau Kapitän zur See
aviqyría Chefpilotin
pastorell,-a Schäferin, Hirtin
(-)eshla Leiterin, Kommandantin
buroeshla Büroleiterin, ~vorsteherin
instituteshla Institutsleiterin, Anstaltsleiterin
administreshla Verwaltungschefin, Stadtdirektorin
iscoleshla Schulleiterin
oldaedinx, -a Alte, bejahrte Frau
grauss,-a Greisin
gyrla Görl (girl), Sühsse
hostess,-a Hostess (:Reisebus o. :Flugzeug)
por buss au avión
hospita Gastgeberin
snaca Schwägerin (:Schwester d.Gatten)
baldza Schwägerin (:Schwester d.Gattin)
begám, begama Gemahlin
nonca Nonne, Klosterfrau
cleptiss,-a Diebin
theá Göttin
milca Partnerin, Mitunternehmerin
caupa Wirtin; Hauswirtin
amazón, amazona
[ama´szho:na] Amazone, Soldatin
cassandr,-a Profetin
putén, putena öffentliche Dirne, Nutte, Kaolgörl
nutrish,-a Krankenschwester
resp. hajjivejca Krankenpflegerin
heragyn,-a Witwe
vírgin, vírgina Jungfrau
wonninx,-a Wonnebrocken, wonniges Wesen
vuragin,-a Todfeindin
sobrietta Zimmermädchen, Kammerzofe
(una) grazía eine Grazie, ein lebendes Gedicht
director,-a Direktorin
maira Bürgermeisterin
generala Generalin
maéstra Meisterin
magistra Magisterin, Hauptlehrerin
almaea Tänzerin und Sängerin zugleich
agroica Bäuerin
ángjel, ángjela weibl. Engel, Engelsschatz

c.á.p. (cai áliai pli = u.a.m.)

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Verständigung der Menschen ist wohl keine Kultur. Nicht gefördert.

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" Oft (bzw. manchmal) kommen Leute aus verschiedenen Nationen zusammen und verstehen einander (irgendwie), doch welch ein Unterschied ist zwischen ihrem gegenseitigen Sichverstehen(wollen) und dem unsrigen!... [in der Esperantowelt].
Dort erniedrigt sich der Angehörige eines Volkes vor dem eines anderen, spricht(?) dessen Sprache, indem er seine eigene beschämt, er stottert und errötet und fühlt sich vor seinem Gesprächspartner befangen, während dieser sich stark und stolz fühlt;
in unserer [bei Esperantotreffen] Versammlung dagegen gibt es keine starken und schwachen Nationen, keine privilegiierten und unterprivilegiierten, niemand demütigt sich, niemand geniert sich; wir alle stehen auf neutralem Boden, wir alle sind völlig gleichberechtigt; wir alle fühlen uns wie Glieder einer Nation, einer Familie; und zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit stehen wir, Angehörige der verschiedensten Völker, nicht als Fremde nebeneinander, nicht als Konkurrenten, sondern als Brüder, die sich, ohne einander ihre Sprache aufzudrängen, gegenseitig verstehen, die sich nicht gegenseitig verdächtigen wegen der sie trennenden Dunkelheit, die einander lieben und sich gegenseitig die Hände drücken, nicht heuchlerisch wie ein Ausländer dem anderen, sondern ehrlich, wie ein Mensch dem anderen.
(...) "

Dies schrieb kein Geringerer als Ludoviko Lazaro Zamenhof, der Begründer der Esperantobewegung seit 1887, der für den Entwurf und die Durchsetzung einer gemeinsamen Zweitsprache viel Kummer auf sich genommen hatte.
Trotz so vieler Jahrzehnte nach dem Ende des 2. Weltkrieges hat das Volk, dessen Armee das Warschauer Ghetto und seine "Insassen" (einschliesslich der ganzen Familie Zamenhof) vernichtete, es noch immer nicht für nötig gefunden, Esperanto in den Schulen allgemein einzuführen. Auch wurde nicht einmal eine Erweiterung des Esperanto (und Verbesserung wo vielleicht nötig) je aufgegriffen oder durchdiskutiert, alles aber auch restlos ALLES wurde TOT GESCHWIEGEN.
So sieht die Pressefreiheit dieses Landes aus, so sein wahres Gesicht, das sein internationales Kulturverständnis!
Hier leben sogar solche Kulturbanausen, dahs sie die europäischen "Fremd"wörter, die auch im Esperanto vorkommen, als dummen "Kode" heruntermachen, seine einfache aber klare Grammatik nicht im entferntesten kennend, in dumpfer Ignoranz gelassen auch über die verschiedenen heutigen Esperanto-Organisationen.
Schande über Deutschland! -
Schalom - Salaam - Saluton!

---hdito ~*~

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