Freitag, Juni 23, 2006

Bei n-tv.de, Forum Bildung, in Juli 2004, Diskussion:

Bei N-TV.DE: Forum Bildung”, erschienen, auszugsweise wiedergegeben::

Nachricht: #321642
Beitrag von bluaMauricio [=identisch mit: hdito]
[114 mal gelesen] 24.07.04, 13:19:59 Uhr

Linguna-Esperanto sieht graekoromanisch aus, weil es graekoromanische Anteile hat; Beispiel
[Auszug]

M-E-J-D-A---M-Á-R-C-Z-E-A
dra Selma Lagerleuf (en Linguna)
Era en iu thingsaal remote fuera, rurae. Cze judjista tabl, anauálte en la saal, sidas le judjisto, granda vir de forta statur, la visagjo cruda-tráitum. Horain plurain jam, li decidadis unu cason post la ália, edí fine io qvia taedo cai morós supercaptis lin. Diffícile dizi, czu era la calor ac sultrezzo en la judjejo, qvi lin afflictaz, czu la culpon pri tiu humor losha portas la occupizzo cun ómniai ce conflictagjoi bagatellai, qvi el néniu ália causa apparaz estidsintai ol por oigni la rixemon ac sen-compathezzon las homnois.
Li jjus ec-procedis cun unu de la éscatai por hódie ashevotai processagjoi. Themas pri praetendo epí educado contribuo.
Tiu ce caso jam procedatis la praevan judjo dajon, ac la protocoll processes projiora jjus clute legatas. El tio oni eqescias provisore, qve la accusantina est magata paupera cai le accusito un vir andriscsuva.
Plue evidentidsas el la protocoll, qve le accusito declaruvas la accusantinan, lin ce tien esti assígnynintan maljuste cai sole pro profit avido.
Li concedas la accusantinan estuvejn dum certa tempo en servo de lia biena; li mentau néniel ec-relátissu amor-affaerae cun shi tiutempe, cai shi ne právassu praetendi iun ain subtenagjon de li. La accusantina tamen est persistuva pri sua asserto; cai post qviam unuj attestuvoi pridemanditum, le accusito czargjitas committi jjuron sze ne volunta condamnidsi, pagi il accusantinaem la subtenagjon postulatan.

Ambau partíoi arrivintaz cai unu apud la oltra staradaz antau la judjotabl. La accusantina est tre juna ac aspectas megtimidita. Shi ploras de honto cai chapene secqigas la larmoin posh-drapettom conbullitom; apparas qvasi shi ne povas dispatychi djin.
Shi fereas nigrain gaunoin, qvi ome novai ac nonusitai aspectaz, sed tiom loshe morfaz, qve oni temtatas opinioni shin, pruntintejn illin por dece povi apperi antau la tribunal.

Qvio concernas le accusiton, oni tuj vidas epí li, qve est vir bonsituita. Luj mejas suiesti garau qvardec ánnuoi cai li est de exteragjo fidiala ac fresha. Ti- qviel li staras-lá antau la judjothrón, li montras tre bonan contenanzan. Ja ne aspectas qvasi li trovus specialan plaesuron tie stari, sed li ancau tute ne impressas embarrassita.
Meglegitum la protocoll, le judjisto sin turnas alle accusito cai demandas lin, czu li remaneas epí sua contestado cai praetas, committi la prijjuron. Epí ístiu demando le accusito inmediate respondas per spesha affirmo. Li commencsas serczadi en sua posh gjileda ac anaprenas attestagjon del parochestr pri qve li cógnassu la emportanzan ac signifon de jjur cai néniu causa obstáclea por li iméassu, fáci la jjuron.
Dum tiu ce tuta tempo la accusantina ne czessis plori. Shi apparas esti non-catafacieble tímida cai obstine tenas la ócul regardon versau la planco. Shi ancorau ne tiom est levinta la regardon, qve povus epividi en accusites visagjon.
Qviam nyin li dizintum tiun "szi-jess", shi ec-tresqidsas. Aliras shi qelcain pashoin proximiore al la judjothrón qvasi sher estantum io por objjeti, sed tunc eqstasas. Ja ne póvyus esti, shi apparas su mem dizintejn, li certe ne jessúvyus.- - Mi ne gjuste audis. --

Dume le judjisto ecprenas la attestagjon en la manon, simultane donante neujon versau le actuar. Le actuar alpashas la tablon, por ecpreni la bíblion cai djin antemetti il accusitim. La accusantina audas, qve iu praeteriras shin, cai shi anxiosidsas. Shi sin compulsas levi tiomette la regardon, al qve shi povu supervidi la tablon, cai tie shi remarcas, qve le actuar praetigas la bíblion.
(perrexo seqvonte)
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Nachricht: #321656, Antwort auf Nachricht: #321644
Beitrag von bluaMauricio
[99 mal gelesen] 24.07.04, 13:50:46 Uhr

Re: ... Linguna-Esperanto sieht graecoromanisch aus, weil es graecoromanische Anteile hat.
Und ich darf gegenfragen, ob du noch nie beispielsweise im Deutschen irgendwelche Lehnwörter und Fremdwörter bemerkt hast? Nun, diese sind gegebenenfalls auch Teil des Esperanto, erst recht des zu Linguna erweiterten Alt-Esp.

Und solltest du mal zufälligerweise in einen französischen oder englischen Text geschaut haben, weil dieselben in unserer Nachbarschaft nur so herumflattern, dann kommen dir dort auch jede Menge aus dem romanischen Bereich - ich meine hier aus südlich der Alpen gekommene Vokabeln entgegen, für die das Gleiche gilt wie oben schon angedeutet.
Eher hättest du eigentlich fragen können, wie viel Griechisch denn enthalten ist?
Abgesehen davon, dahs auch Griechisches 'drin' ist, vor allen Dingen ist ein gewisser griechischer Geist drin, nicht Ouso, sondern den Geist der griechischen Sprache meine ich.

Sicher ist dir erinnerlich, dahs es die griechischen Lehrer der Römer waren, die erstmals die lateinische Grammatik geschaffen haben, d.h. sie analysiert und aufgezeichnet haben, natürlich in ihrem griechischen Geiste (ohne deswegen griechische Termina reinzubringen).

Zum griechischen Internationalteil des Linguna kann dienen die Datei "voc-Hellenai.tmd" ---

Und wenn ständig ÜBER internationale Sprachen
diskutiert wird, was nicht ausbleibt, wenn Europa bald - nach Beitritt auch der russischen Föderation - über 40 offizielle Sprachen besitzen wird, dann darf auch über die Internationalsprache par excellence, Esperanto und deren Vervollkommung durch Linguna mal ein Beispiel gezeigt werden, denke ich.

Und wenn einer was dagegen hat, so kann er bei mir:
www.linguna.de
oder:
hdito@web.de
[Anm. Jetzt: hdito@arcor.de ]
dann privatim die eine oder andere Übersetzung oder sonstige Texte runterladen oder rauskopieren.

Immer vorausgesetzt, er ist sowieso für eine Neutralität der Verkehrssprache und betet nicht eine Hegemonie von Kolonialsprachen an, woran nämlich Europa bislang gescheitert ist.
Zu einem Bundesstaat gehört auch eine gemeinsame Verkehrssprache für alle, die leicht, neutral und wohlklingend ist, niemand überfordert, und wodurch kein Volk über die anderen Völker eine Vorrangstellung bekommt.
Es liesse ich noch viel dazu sagen. Freundliche Grühsse, --- ~*~
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Nachricht: #321766, Antwort auf Nachricht: #321661
Beitrag von bluaMauricio
[107 mal gelesen] 25.07.04, 01:30:55 Uhr

®Marlis Kurz ein Ueberblick ueber Linguna, wie es gesprochen wird:

Natürlich gibt es neben Verben/Zeitwörtern auch die Hauptwörter/Substantive und Eigenschaftswörtr/Adjektive usw. Meist immer kann durch Austausch der Endungen von einer Wortart zur anderen, und -falls nötig- durch Aufnahme eines Suffixes/einer Nachsilbe gewechselt werden. Dies ist zum Beispiel nicht mehr nur europäisch-flexierend, sondern aussereuropäisch-agglutinierend. patri = Vater sein, +
patro = Vater, +
patra = nach Vaters Art, väterlich, +
patre = auf väterliche Weise (Adverb/Umstandswort).
família = Familie, +
familiala = die Familie darstellend/seiend, + oder:
familierna = die Familie betreffend/zu ihr gehörend, +
familiadi = für die/in der Familie leben.

Da für Blumen, Frauen, Gebiete, Länder, Ausgedehntes (letzteres auch im übertragenen Sinne) das Femininum/die weibliche Form gilt, haben wir zwei Beugungsarten der Hauptwörter
a) allgemein: +
la homno = der Mensch +
de la (del) homno oder: las homnes = des Menschen +
al la homno oder: il homnim = dem Menschen +
la homnon = den Menschen +
(yl) homne = bei einem (dem) Menschen, auf menschliche Art (Lokativ; adverbiell) +
(yl) homnom = durch einen (den) Menschen (Instrumentalis) +

b) speziell weiblich: +
la fémina = die Frau +
de la fémina oder: las féminaes = der Frau (Wesfall) +
al la fémina oder: il féminaem = der Frau (Wemfall) +
la féminan = die Frau (Wenfall) +
(yl) féminae = bei einer (der) Frau, auf frauliche Art (Lokativ; Adverb) +
(yl) féminaom = mittels einer/durch eine Frau (Instrumental) +

((die Feminin-Endung ist ein längeres '~a' in der Aussprache.

Sprich ‚ae’ wie deutsch ‚ä’; +
sprich ‚ao’ wie schwedisch a°, dunkles a; +

Wenn Akzent auf einem Selbstlaut des vokalischen Digramms, so löst dieser den Laut in Teile auf)).

Man kann frei wählen, ob präpositional/mit Verhältniswort oder mit Abwandlung der Endung gesprochen (und geschrieben) wird. Entscheidend ist nur die Klarheit und die Prägnanz der Ausdrucksweise, ggfs. spielt auch der Rhythmus des Satzflusses eine Rolle.

Wenn Ausgedehntes gleichzeitig einen Machtanspruch beinhaltet, fällt das Femininum zusammen und statt dessen wird wieder die allgemeine Deklination/Hauptwortbeugung aktiv:
z.B.:
deserto (Wüste),
desertes,
desertim,
deserton,
deserte,
desertom
(wie oben ‘homno’).
continento, território, planedo, oceano, maro, universo.

Das End-{-o} kann im Nominativ/Werfall bei weich bzw. nicht abrupt auslautendem Wortende wegfallen (aber nicht so in den anderen Casus/Fällen).
balcón, altán, pontón, hibern (Winter), lum, saal, houm, terrór, cistern, system, buss, altar, -edc.

Die Eigenschaftswörter
enden auf ‘-a’ (kurz gesprochen); sie haben keine weiblichen Formen, nur die allgemeine Deklination/Beugung.
Sie richten sich in den Casus/Fällen nach den Hauptwörtern, zu denen sie gehören; sie stehen wie in den romanischen Sprachen und im Arabischen (und Hebräischen) nachgestellt; kurze Eigenschaftswörter können gelegentlich aber auch vor dem Hauptwort stehen, in der Regel steht ein Eigenschaftswort nur dann vor einem Hauptwort, wenn es den Wortsinn des Hauptwortes besonders unterstreicht (wie im Spanischen), also mit ihm gleichsinnig ist.
(Rest folgt)

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Nachricht: #321771, Antwort auf Nachricht: #321766
Beitrag von bluaMauricio
[105 mal gelesen] 25.07.04, 01:36:59 Uhr

Rest: @Marlis - Kurz ein Ueberblick ueber Linguna, wie es gesprochen wird:

(Fortsetzung)

Der Plural/die Mehrzahl endet bei Hauptwörtern und Eigenschaftswörtern auf schwachem ~i, also:
viroi bravai = tapfere Männer +
virois bravais = tapferer Männer (Genitiv/Wesfall) +
virins bravins = tapferen Männern (Dativ/Wemfall) +
viroin bravain = tapfere Männer (Akkusativ/Wenfall,
also als Objekt/Zielkasus) +
víroie brávaie = bei/unter tapferen Männern (Lokativ/Wofall) +
víroimy brávaiom = durch/mit tapfere(n) Männer(n)
(Instrumental/Womitfall), (auch: víroiom brávaiom) +

(Beachte die Akzentverschiebung in den beiden Ablativen (:Lokativ und Instrumental) im Plural.

Es gibt noch einen kollektiven Plural auf ~ar (schwedische Form), der aber dekliniert wird wie ein Singular/Einzahl,
also so,
als stünde dort das Suffix ‘-aro’ (Ansammlung):
granda homnar (grohsse Vielzahl/Ansammlung von Leuten, grohsse Menschenmenge).
[Aber: humanité, humanitea (f) = Menschheit;
und: humanitato = Menschlichkeit]

Zu den Beugungen des Verbs siehe die Anschneidung dieses Themas in den anderen Foren, eingestreut zwischen den Vokabelauszügen, Stichwörter: Verben des Arbeitslebens; Linguna; Língua Cosmopolita.
So ist diese Sprache hinreichend präzise, was man von anderen Sprachen, wo gar keine Endungen sind oder dieselben verschluckt werden, nicht sagen kann.
Und in allem ist es einfach und logisch. Bei einer Verkehrssprache muss besonders auf Klarheit Wert gelegt werden.
Damit sind eure Fragen, Marlis und Johanna, schon mal kurz beantwortet.
(auszugsweise).
--- ~*~

P.S:
Nachtrag
Die auch im Hochdeutschen vorkommenden Wortstämme aus romanischen Sprachen, manchmal auch aus dem Griechischen (z.B. logico, lógica) kann jeder bei Gelegenheit des Erlernens des LINGUNA-esperanto gleich mal wiederholen, ist nicht nur allgemeinbildend, sondern auch praktisch sehr nützlich. zB. lexo = Wort, von griech., lexis, siehe auch Lexikon (Wörterbuch), usw. Ich kann nicht hier auch noch Deutschunterricht erteilen, das würde auch Pilawa nicht machen.
Nichts für ungut! (wir kommen aber noch darauf zurück, für heute zu spät geworden) --- ~*~
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Nachricht: #321645, Antwort auf Nachricht: #321642
Beitrag von bluaMauricio
[99 mal gelesen] 24.07.04, 13:24:41 Uhr

Re: Linguna-Esperanto sieht graecoromanisch aus, weil es graecoromanische Anteile hat; Beispiel:

Ancoraufoaje aspectas qvasi shi volas fácii proteston encontrau. Sed ri shi retenas sin. -- Ja ne povas esti possible, qve li committas la surjjuron. Le judjisto devas do impedi lin dal tio.
Le judjisto do era homno sic prudenta, edí li esciadis bone, qvion la homnoi de lia houmronduja penssadaz cai sentadaz. Li devus do escii, qviom rigorai aro cziuj ce homnoi tiel scorau, qviam themas io concernanta la matrimónion. Illi ne cogniz peccaton mavioran ol tiun, qviun shi perpetruvis. Czu iam-aine shi ion tian confessintus el si mem, sze ne la ver? Le judjisto póvyus bone esciadi, qviun despecton terruran shi tiruvas sur sin. Item ne solmentau despecton, sed ancau czian miseron possiblan. Néniu volis shin emploji.
Néniu desiris shian laboron. Shiai proprai genitoroi apaenau shin toleriz en sua chatto, sed cziun dajon parliz pri tio, shin eljjeti. Noné, le judjisto dévyus bone concepti, qve shi ne praetendintus subtenagjon de vir andriscsuva, sze sher ne conveníus pravo pri tio.
Le judjisto do ne crédyus, qve shi mensongus en tia affaera, qve shi neshtaston tiom terruran horcuvus sze povinta accusi áliun ol viron andriscsuvan. Cai esciunte tion li do dévyus impedi la jjuradon.

Shi vidas le judjiston sidantan tie cai plurfoaje tralegi la attestagjon del pastr. Tial shi eccredas lin intervenontejn.
Ecz ja gjuste est, qve le judjisto aspectas minde-penssa. Li fixas suain regardoin qelcan foajon sur la accusantinan; sed epí tio la esprim de nauso ac splenids, qvi oaéras sur liai traitoi, iscsas cziam pli traspectasa. Luj est oaér, qvasi li estus epí shi scoclinidsa malfavore.
Jessja sze la accusantina párlyus lo veron -- shi ja mentau est una persón losha, cai le judjisto ne povas aisthani sympathíon cun shi. Foaje survenas, qve judjisto sin mixas en processon qviel bona cai sagja consilejro gardanta la partíoin spreau totale sin ruinigi. Sed ístifoaje li laceas cai est malhedona edí ne intendas álion ol efpassi la imlegjan procedon sen-intervene.
Li surtabligas la atteston cai dizas il accusitim qelca-raeczom, li espérassu, qve tiu praecise pripenssis la fatalain seqvoin de jjuro falsa, de perjurío.
Le accusito auscultas lin en la szama qvieto, qviun la tutan tempon odajáis, cai respondas respectoplene cai ne sen digno.

La accusantina audas ístion cun ultra terruriscso. Shi fácias qelcain movoin vehementain cai synpremas manon contrau mano. Nyin shi ecvolas parli antau la judjothrón. Shi luctas terruran batalon contrau sua timidezzo cai un singultom, qvi synstringas shian gorgjon. La fin tamen est, qve shi ne unu lexon audeblan dynas proferi.

La jjur do estu committota. Li djin faciebr. Néniu lin impedos, déjjuri suan ániman. Ysqe tien shi ne povis credi, qve id occásyus. Sed nyin shin megcaptas la certezzo, qve id inmediate epi-qejas, qve en momento ifexa tio faciscsos.
Un terruriscso, qvi est tremendiora ol ómnio de shi ysqe nyin cognita, perprenas shin. Shi staras qvasi pedridsinta, shi ámplion ne ploras ecz. La óculoi sher rigididsaz en capo.
Do est lia intención, pro sua spusa, liberige déjjuri sin. Sed ancau sze li enéstyus tre hiccan posícion epí tiu -- tial tamen li ne dáeu sei sues ánimaes beatezzon.
Ne ímeas io pli terrura ol perjurío. Est io mystera cai nefa czircau ístiu peccato. Ne est merzedo, néniu pardón pro id. La gatoi abysmes per si-mem apertidsaz, qviam la nom del falso-jjuruvo vocatos.
Qviam shi éstussu levinta nyin regardoin su al lia visagjo, shi timintus ecvidi djin jam ardomarqita signom megdamnices, luj saemajita de Diées irasco.
(perrexo seqvonte)
________________________________________
[Legu la tuton sub 'Mejda Márczea' en isti luoggagjo!]

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Forum Bildung
http://www.n-tv.de/foren/nachrichten/inland/FORUM32/thread321642.php
http://www.n-tv.de/foren/nachrichten/inland/FORUM32/thread322364.php

Beitrag von bluaMauricio [142 mal gelesen]
25.07.04, 14:16:44 Uhr

La vero vencas -- die Wahrheit siegt !

Der Wortschatz des Deutschen steht mit anderen Sprachen unterschwellig in enger Verbindung, sei es über Wurzelverwandtschaften bzw. gleiche Wurzeln, sei es durch Lehnwörter oder aber durch Fremdwörter. Da oben mal ein Text in Linguna gezeigt worden ist, hier einige Hinweise auf solche Wörter im Deutschen anhand des Textes. Er ist nämlich voll davon. Zu beachten ist, dahs von Volk zu Volk und mit der Zeit gewisse Bedeutungsverschiebungen bei diesen Gemeinsamkeiten zwischen den Völkern vorgekommen sind und manche solcher Wörter bei uns im Deutschen nur noch eine Spezialbedeutung bestimmter Bereiche haben, die ursprünglich zwar auch schon angelegt sind, aber wo der Ursprung eher allgemeiner Natur war. Hier nur der kleine Auszug aus der Einleitung zu

'Das Mädchen vom Moorhof'/'Mejda Márczea':

:- Era en iu thingsaal remote fuera, rurae. Cze judjista tabl, anauálte en la saal, sidas le judjisto, granda vir de forta statur, la visagjo cruda-tráitum. Horain plurain jam, li decidadis unu cason post la ália, edí fine io qvia taedo cai morós supercaptis lin. Diffícile dizi, czu era la calor ac sultrezzo en la judjejo, qvi lin afflictaz, ... -:

Fangen wir gleich oben an
::
- márczea = zum Moor gehörig, sumpflandig;
- la marcza (f) = Moor, Sumpfland; manchmal auch Marschen. Du ahnst es nicht: Moor und Marschen sind direkt verwandt mit ´marcza´. Man darf sich notieren, dahs zwischen den Völkern manchmal auch Selbstlaute/Vokale schwanken, meist ist aber bei gleicher Herkunft des Stammes das Konsonanten-/Mitlaut-Gerüst desselben noch erkennbar.

- mejda (f) = Mädchen, Mädel; siehe auch deutsch: Maid, engl. maiden = Maid, gotisch: mawi = Mädchen, magaszs = Jungfrau (ebenso Lingunae:

- magata (f) = Magd).

- era = war (ist Kurzwort, romanisch, für
- estadis = war dauernd, für länger). Nu, und hier ist der Unterschied zwischen Germanisch und Romanisch nur der Fortfall des 'w' davor; und das gibt es öfters, auch gut erkennbar zwischen Proto-Griechisch und Altgriechisch: das Digamma (w) fiel später weg.

- en = in (wie in Griechisch und Spanisch; verwandter geht¿s gar nicht.)

- thing,-o [t-hing, mit emfatisch behauchtem t] = Volksversammlung, grohsse Versammlung, kommt aus dem Germanischen.

- alte = Adverb/Umstandswort von alta = hoch. Kommt im Deutschen in den Fremdwörtern ´Altan´ und ´Altar´ vor, auch in ´Altigraf´, ´Altimeter´.

- anau = nach oben, hinauf, aufwärts. Siehe im Deutschen viele Fremdwörter, die mit ´Ana-´ beginnen, z.B: Analyse, Ana-mnese, Anatomie, Anathem. Wenn in Linguna gebraucht bei Kompósita/(=mit Präpositionen zusammengesetzte Tätigkeitswörter), dann vor Konsonant/Mitlaut nur ´ana-´ gebraucht, wie im Griechischen, z.B.
- anauiri/ascendi = nach oben gehen, steigen;
- anasalti = hochspringen,
- anajjeti = hinaufwerfen, usw. usf.

- sidi = sitzen

- saal, saala (f) = Saal (Gibt es aber auch im Bulgarischen:´sala´; man denke nur an die 'Sala Bulgaria' in Sofia) Kommt hinzu, dahs zwischen den Völkern eine Verschiebung des 's' nach 'h' vorgekommen ist, gut erkennbar auch zwischen Griechisch und Lateinisch. Offensichtlich ist ´Saal´ auch mit ´Halle´ verwandt (nicht nur bedeutungsmähssig), sondern dem Stamm nach.
Halle ist in Linguna:

- aul, aula (f). Eine griechische ´aulée´ war ein riesiger Hof, Hof einer Burg oder eines Palastes. -

- fuera = fort, (weit) weg. Die ´fort´-Verwandtschaft geht bis ins Spanische.

- rura (f) = das (Bauern-)Land, im Gegensatz zu städtischem Gebiet.
- rurae = auf dem Land, im Lokativ. - Siehe deutsch ´rural´/ ländlich, bäuerlich (gemähs Duden).

- urba (f) = Stadt, siehe ´urban´ = städtisch, verstädtert.

- tabl, tablo = Tisch, verwandt mit Linguna

-´tábul, tábula (f)´ = Brett, TAFEL. Das deutsche Wort ´Tafel´ ist offensichtlich ein Lehnwort aus dem Römischen. (Frts.fgt.

- -

Antwort auf Nachricht: #321868
Beitrag von bluaMauricio [124 mal gelesen]
25.07.04, 14:20:15 Uhr

- La vero vencas -- die Wahrheit siegt !
(Fortsetzung): ...

- judjo = Urteil,

- judji = urteilen. Siehe die deutschen Fremdwörter: Judikat, judikatorisch, judiziell, judizieren, in denen das lateinische ´iudicare´ wiederkehrt.

- Im Englischen ist der ´judge´ (djschaodsch) schlicht der ´Richter´, (in Linguna: le judjisto).

- hor, hora (f) = Stunde. Dreimal darf jeder raten, woher wohl unser Wort ´Uhr´ kommt. Richtig: von ´(h)oora´ (griechisch) = die Stunde.

- plurai = mehrere. Im Deutschen liegen vor als Fremdwörter: Plural, Pluralität.

- decidi = entscheiden. Im Dt. siehe ´dezidiert´ (mit Entschiedenheit).

- unu = eins, nur ein/e/r; aber ´un´ = mal eine/r, unbestimmt, Flickwort da schon der Fortfall des bestimmten Artikels/Geschlechtswortes (la, le) im Allgemeinen hinreichend eine Unbestimmtheit oder eine Verallgemeinerung ausdrückt.

- ália = andere/r. Im Deutschen: siehe das ´Alibi´(=andernorts), da steckt das
´ áli-´ als Stamm drin; siehe auch griechisch ´allos´ = anderer, verschiedener, vgl. lateinisch ´aliud´ anderes, sowie die von beiden herrührenden Fremdwörter, die so anfangen.

- visagjo [vi'zadjschò] = Gesicht. Im Deutschen nur noch im pejorativen ´Visage´ vorkommend. Man erinnere sich an das oben Gesagte, zwischen den Völkern haben sich Bedeutungs-Verschiebungen entwickelt.

- dizi [´di:szhi] = sagen. Kommt auch in deutsch ´Diktat´, ´Diktator´ (der zu sagen hat) vor. Und was ist Morosität? Grämlichkeit, Verdriesslichkeit (Lingunae:

- morosa = verdriesslich, missmutig). Und was ist diffizil (Lingunae:

- diffícila): schwierig. Und was ist denn Kasus (Lingunae:

- caso) = (Vor-)Fall, Zu Behandelndes; siehe auch Lingunae:

- cadi = fallen. Und

- fine = am Ende - kommt am Schluss eines jeden Filmes aus Frankreich und Spanien (fin) - und aus Italien (fine), bekannt; siehe aber ´finaler´ (ergänze: Rettungsschuss) und das ´Finale´/Endspiel.
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Die Erlernung des LINGUNA-Esperanto gibt also gleichzeitig jedem die Möglichkeit, seine eigene Muttersprache (auch im hochsprachlichen Bereich) mal wieder zu entdecken, was überhaupt nicht verkehrt ist. Also aufi gehts!
Es hat noch nie geschadet, sich auf einfache Weise, wie mit Alt-Esperanto, besser aber mit dem vorliegenden Linguna-Neuesperanto Freundschaften über alle Grenzen zu knüpfen. In unserer Schulklasse hatten wir früher einen, der korrespondierte in Esperanto (dem alten, damals gab es noch nicht das Linguna) mit der ganzen Welt, genau mit über 110 Ländern gleichzeitig (was er belegen konnte), und über diverse Themen fliessend abhandelnd. Dafür hätte er sonst mindestens 30 verschiedene Sprachen beherrschen müssen. Meine Klassenkameraden aus der Penne kennen ihn noch alle, ich grühsse unsern Edmund Br., falls er vielleicht mitliest, hier mal mit einem grohssem Hallo vom N-TV-Forum aus [nach Amerika]. - La vero vencas. - --- ~*~

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